Die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung kommt nur noch langsam voran. Der 40-köpfige Beirat, der Vorschläge erarbeiten soll, hat den entscheidenden Einfluss auf das Tempo.
Handlungsbedarf besteht: 2,4 Millionen Pflegebedürftige gibt es gegenwärtig in Deutschland. Die Menschen werden immer älter, damit auch die Zahl der Pflegebedürftigen. Die Hauptlast tragen die Familien. 70 Prozent der Betroffenen werden zu Hause gepflegt. Auch die Pflegereform wird den Grundsatz beibehalten: Ambulante Pflege geht vor stationärer Pflege. Die Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause bleiben.
Auch die etwa eine halbe Million Demenzkranke sollen solange es geht zu Hause betreut werden. Sie sollen im Pflegeversicherungsgesetz besonders berücksichtigt werden. So sind spezielle Regelungen bei Demenz das Kernstück der geplanten Reform.
Die Beiträge zur Pflegeversicherung werden steigen, und zwar um 0,1 Prozent. Eigenvorsorge sei bei diesen moderaten Beitragssätzen unabdingbar, so der Bundesgesundheitsminister. Er versprach Anreize für die private Pflegevorsorge, eventuell ein direkter Zuschuss für den Abschluss einer Privatpolice.
Demenz
Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetzenz ohne Pflegestufe sollen ab 2013 monatlich eine Pflegegeld von 120 Euro oder Pflegesachleistungen von bis zu 225 Euro erhalten.
Anhebung der Leistungen bei Pflegestufe
Pflegebedürftige in Pflegestufe I erhalten 305 Euro Pflegegeld oder Pflegesachleistungen bis 665 Euro. Pflegebedürftige in Pflegestufe II bekommen 535 Euro Pflegegeld oder Pflegesachleistungen von bis zu 1250 Euro.