Der Pflege-TÜV, der seit kurzer Zeit die Bewertung der Pflegeheime durchführt, befindet sich offenbar in einer Sackgasse. Experten fordern, das Verfahren zu stoppen und andere Formen für eine wirksame Qualitätsprüfung der Pflegeheime zu finden. In einem Gutachten, dass für das Sozialgericht Münster angefertigt wurde, wurde betont, dass das Verfahren nicht geeignet ist, die Arbeit in den Pflegeeinrichtungen angemessen zu bewerten. Für Verbraucher lieferten die Noten, die in den Transparenzberichten für die Einrichtungen vergeben werden, keine Anhaltspunkte für die tatsächliche Qualität der Pflegeheime. Dass bei den Transparenzberichten, die auch im Internet veröffentlicht werden, am Ende Schulnoten mit einer Stelle nach dem Komma vergeben werden, sei irrelavent. Pflegeeinrichtungen könnten in sehr wichtigen Teilbereichen, etwa der Ernährung, mit mangelhaft zensiert werden, aber im Durchschnitt immer noch eine Eins vor dem Komma erhalten. Zudem könnten die Prüfer anhand des Fragenkatalogs zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen.
Gegen die im Internet veröffentlichten Transparenzberichte haben zahlreiche Pflegeheim-Einrichtungen geklagt. Vor kurzem hat das Sozialgericht Münster in einem Urteil einem Heim Recht gegeben. Eventuell wird das Bundessozialgericht noch über diese Fälle entscheiden.