Die große Reform der Pflegeversicherung wird erst im Jahr 2013, also nach der Bundestagswahl kommen. Der Bundesgesundheitsminister will drei Jahre nach ersten Expertenvorschlägen eine Grundsatzreform zur Pflege auf den Weg bringen. Ein Regierungsbeirat hatte im Anfang März 2012 wieder getagt. Es soll ein neues System für eine umfassende Besserstellung der immer zahlreicher werdenden Demenzkranken im Detail ausgearbeitet werden.
Der Regierungsbeirat hatte bereits in der letzten Legislaturperiode Vorschläge für eine neue Eingruppierung von Altersverwirrten in die Pflegereform ausgearbeitet, die heute bei Pflegeleistungen oft leer ausgehen. Im letzten Jahr hatte der Gesundheitsminister angekündigt, das Gremium erneut einsetzen zu wollen, so dass es Einzelheiten für einen neuen Begriff der Pflegebedürftigkeit ausarbeiten könne.
Das Hindernis für eine schnelle Umsetzung der Vorhaben sind die damit verbundenen Kosten. In einem ersten Bericht bezifferte der Beirat diese auf rund 0,2 bis 4 Milliarden Euro. Diese Summe müsse von der Pflegeversicherung und Sozialhilfeträgern aufgebracht werden.
Mit der nun geplanten Pflegereform soll der Beitrag zum 1. Januar 2013 von 1,95 auf 2,05 Prozent steigen. Durch die so gewonnen Mehreinnahmen von 1,1 Milliarden Euro sollen vor allem eine halbe Million Demenzkranke höhere Leistungen zwischen 70 und 215 Euro bekommen.