Statistiker rechnen mit einer Verdoppelung der Pflegefälle in den kommenden 45 Jahren. Allein in Nordrhein Westfalen könnte sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen nach Berechnungen des Statistischen Landeamtes fast verdoppelt. Währen im Jahr 2013 580000 Menschen pflegebedürftig in NRW waren, könnten es im Jahr 2060 über ein Million Menschen sein, die auf Pflegeleistungen angewiesen sind.
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Pflegebahr
Die Pflegezusatzversicherung soll vor dem Risiko schützen, zu einem Pflegefall zu werden. Viele Bundesbürger haben dieses Risiko in jungen Jahren jedoch nicht klar vor Augen. Doch wer erst im Alter eine private Pflegeversicherung abschließen will, bekommt wegen bestehender gesundheitlicher Probleme in vielen Fällen keine Police mehr oder muss sie teuer bezahlen.
Die staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung, Pflege-Bahr genannt, gibt es seit etwa einem Jahr. Bei ihr findet keine Gesundheitsprüfung statt. Wer einen solchen Vertrag abschließt, erhält vom Staat jeden Monat 5 Euro an Zuschuss. Der Versicherungsnehmer muss allerdings selbst wenigstens 10 Euro in den Vertrag einzahlen.
Klauseln im Heimvertrag oft unzulässig
Nach einer Studie des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen enthalten Verträge für Heimbewohner oft unzulässige Klauseln.
Häufig sind die Klauseln auch unklar formuliert. Wer etwas nicht versteht, sollte sich vor dem Unterschreiben rechtliche Unterstützung einholen. Es helfen die Verbraucherzentralen und die Pflegestützpunkte vor Ort.
Altenheime immer teurer
Aus eigener Kraft können sich Tausende Senioren in Deutschland einen Platz im Altenheim nicht mehr leisten.
Recht auf Kurzzeitpflege
Jährlich nehmen ca. 20.000 Menschen eine stationäre Kurzzeitpflege in Anspruch.
Das Pflege-Versicherungsgesetz regelt den Anspruch auf Kurzzeitpflege. Danach besteht ein Recht auf Pflege in einer vollstationären Einrichtung von bis zu vier Wochen im Jahr, wenn die häusliche Pflege zeitweise nicht, noch nicht oder nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden kann und eine teilstationäre Pflege nicht ausreicht.
Mehr Betreuungsgeld für Demenzkranke ab Januar 2013
Bis heute gibt es rund 1,2 Millionen Demenzkranke Menschen in Deutschland. Diese Altersverwirrten erhalten keine oder nur wenig Hilfe. Ihre Zahl wird sich in den nächsten 50 Jahren verdoppeln.
Respektvoller Umgang im Pflegeheim wichtig
Eine Umfrage des Instituts GfK Healthcare für den Gesundheitsmonitar 2011 ergab, dass respektvoller Umgang und freundliches Pflegepersonal wichtigste Kriterien für die Auswahl eines Pflegeheimes sind. 98 Prozent der befragten halten es für wichtig, dass mit Pflegebedürftigen respektvoll umgegangen wird. Genauso viele achten darauf, dass das Pflegepersonal freundlich ist. 97 Prozent meinen, dass ausreichend Zeit für die Pflege wichtig sei, 95 Prozent achten auf die Anzahl der Pflegekräfte. Dieselbe Anzahl hält die Qualität der Nahrungsmittel für ein wichtiges Auswahlkriterium für das Pflegeheim.
30.000 Pflegekräfte fehlen zur Beseitigung des Pflegenotstandes
Der Pflegenotstand ist in den letzten Monaten und Jahren immer wieder als Gespenst über die politische Bühne gehuscht. Nun nimmt er erste Formen an: bereits heute fehlen etwa 30.000 Pflegekräfte. Diese Zahl nannte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Die Altenpflege sei massiv bedroht. Deshalb kam auch von dieser Seite die Forderung nach einer raschen Reform der Pflegeversicherung, auch mit Blick auf die fortschreitende Alterung der Gesellschaft. Wegen der weiter steigenden Zahl der Pflegebedürftigen werden nach Einschätzung des bpa bis zum Jahr 2020, also in 9 Jahren, 220.000 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht. Die Bundesregierung müsse rasch handeln und die Zuwanderung von Pflegekräften erleichtern.
Pflegeheim-Check
Für viele Mensche ist es eine schwierige Entscheidung: welches Pflegeheim ist das richtige für mich oder meine Angehörigen? Wenn Menschen an „Altenheim“ oder „Pflegeheim“ denken, dann haben sie vor allem Angst vor Bevormundung und liebloser Behandlung. Die meisten Menschen hoffen, nie ihre Selbständigkeit aufgeben zu müssen. Doch wenn man das Statistische Bundesamt fragt, so rechnet dies damit, dass im Jahr 2030 in Deutschland 3,4 Millionen Menschen pflegebedürftig sein werden, 50 % mehr als im Jahr 2007.
Caritas kritisiert Pflege-TÜV
Aus den Reihen des Diözesancaritasverbandes Münster ist Kritik am Pflege-TÜV gekommen. Der bisherige Pflege-TÜV solle durch ein neues System der Qualitätskontrolle ersetzt werden. Dieses neue System sei in einer Studie bereits getestet und für praktikabel gehalten worden, so ein Pflegewissenschaftler. Allerdings fehle bisher der politische Wille es einzuführen. Der Unterschied zum Pflege-TÜV bestehe darin, dass auf Noten verzichtet werde und stattdessen die Einrichtungen untereinander verglichen würden. Die Altenheime und Pflegedienste sollten die Daten selbst ermitteln. Diese würden stichprobenhaft von unabhängigen Stellen kontrolliert. Das neue System würde einen Anreiz für die Pflegeheime darstellen, die Qualität zu verbessern. Die Pflegenoten hingegen seien nicht geeignet, die Qualität der Pflege zu messen.